Der Mensch will alles – und das sofort: Erfolg, Schönheit, Gesundheit, Zufriedenheit, Reichtum, Emanzipation, Gerechtigkeit, Perfektion.

Im Jetzt wird dafür der unmittelbare Garant sofortiger Umsetzung vermutet. In der Realität angekommen, zeigt sich jedoch, dass auf jede Aktion eine Reaktion folgt, die die angedachte Realisierung unweigerlich torpediert. Komplexen Problemen mit einfachen Lösungen zu begegnen bedeutet, dass keine Zeit ist, dem Abstrakten umfangreiche Aufmerksamkeit zu widmen. Doch was, wenn gerade dem Unkonkreten ein Erkenntnisgewinn ungeahnten Potentials zugrunde liegt?

Die Ausstellung »PICTURES – Peter Heber« zeigt die Werke eines Künstlers, der sich der Unwegsamkeit des Lebens stellt. Die abstrakten Bilder Peter Hebers (geb. 1956 in Süderbrarup, Schleswig-Holstein) sind dabei von einer innewohnenden Beiläufigkeit bestimmt. Vieles erscheint zunächst willkürlich, ungeplant oder fern jeder kompositorischen Stringenz.

Der Wiederkennungswert, den seine Malerei und Fotografie zu realen Dingen besitzt, ist trügerisch-minimal und lässt autonome Kunstvorstellungen entstehen. Doch so utopisch der Glaube einer vom Leben getrennten Kunst ist, so unverkennbar verweisen Hebers Arbeiten auf eine generelle Begebenheit: Nur weil auftretende Konstellationen der Realität nicht wahrgenommen werden, heißt es nicht, dass diese nicht real sind.

Hebers Bilder lassen uns daran erinnern, dass differenziertere Erkenntnisse immer damit verbunden sind, sich komplexen Gegebenheiten gestellt zu haben. Der Künstler greift in den Fluss des Unbekannten ein und lässt das zunächst Nichtfassbare zu einer einmaligen Form werden. Seine Kunst fungiert als ein permanentes Zeichen, das auf die Hinterfragung der eigenen Position innerhalb unserer hochkomplexen Welt verweist.